miia goes Hippoturnier

Es ist jetzt Sonntag Abend und ich hab einen echt aufregenden Tag hinter mir. Einen schönen Tag. Einen besonderen Tag. Ich war heute in der Nähe von Steyr beim so genannten Hippoturnier. Ein Turnier, das ganz besonderen Menschen gewidmet ist. Der Verein “Auf4Hufen”, allen voran Eva-Maria Harant (mit ganz vielen Helfern), organisiert einmal im Jahr dieses Turnier, bei dem Menschen mit besonderen Bedürfnissen, die unter dem Jahr fleißig Hippotherapie, heilpädagogisches Reiten oder Voltigieren besuchen, zeigen, was sie das ganze Jahr über gelernt und geleistet haben. Ich hab euch schon mal davon erzählt, ich hatte damals einen Spendenbeitrag geleistet, um damit einem Menschen die Teilnahme an diesem Turnier zu ermöglichen.

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Und heute hab ich ihn kennengelernt, meinen “Patenmenschen”. Er heißt Michael, ist 22 Jahre alt und sitzt im Rollstuhl. 9 Jahre geht Michael nun schon in die Hippotherapie und er liebt es einfach, bei den Pferden zu sein. Er hat heute, beim Turnier, seine Sache sehr, sehr gut gemacht. Richtig gut. Ich habe sein Strahlen während des Bewerbes gesehen, von einem Ohr zum anderen. Da hab ich eine Gänsehaut gekriegt, so gefreut hab ich mich mit ihm.

Seine ganze Familie war mit ihm am MW Therapiehof, wo übrigens das Turnier jedes Jahr stattfindet, und hat ihn unterstützt. Wir haben miteinander zu Mittag gegessen und ich hab einiges über Michaels Leben erfahren. Und vom Leben seiner Eltern, das sich voll und ganz auf Michael ausgerichtet hat. Sie haben mir erzählt, dass sie am Anfang gar nicht gedacht haben, dass Michael jemals in der Lage sein würde, auf einem Pferd ohne Hilfe zu sitzen. Und jetzt klappt es schon wunderbar. Michael liebt Musik und das Zillertal und am meisten Musik aus dem Zillertal. Da gibt`s ja eine Menge 🙂 ! Ich hab aber auch einiges über andere Teilnehmer erfahren. Über Robert zum Beispiel, der sich alle Geburtstage merken kann – er ist der wandelnde Kalender des MW Therapiehofes. Und die kleine Leonie, die, wenn sie Reitstiefel trägt, keine Schienen mehr an ihren Beinen braucht, um gehen zu können.

(Ehrenamtliche) Richter gibt es auf diesem Turnier übrigens auch. Dieses Jahr: Solveig, Michaela, Susi und Leo. Sie verteilen keine Noten, sondern Zebra, Krokodil, Smiley, Daumen nach oben, Sterne, Hello Kitty, Superman und eine Menge mehr. Und damit wird echt nicht gespart. Am Ende, bei der großen Siegerehrung gibt es Urkunden für alle. Und eine große Luftballonsteigeaktion. Und während der Bewerbe werden Seifenblasen geblasen. Die braven und geduldigen Therapie-Islandpferde sind geschmückt, das solltet ihr sehen, geflochtener Schweif mit bunten Bändern, Glitzerspray inklusive …

Und hab ich erst vor kurzem von tollen Moderatorinnen erzählt? Am Hippoturnier war Maria im Dienst, die viele Geschichten zu den Reitern erzählen konnte … Eva und die Therapeuten haben das ganze Jahr über die Kinder beobachtet und viel an Maria weitergegeben.

Das Turnier findet übrigens an einem Ort statt, an dem ich gern eine Wohnung hätte. Echt. Ein wunderschöner Vierkanthof mit einem Innenhof, in dem heute viele Tische und Bänke aufgestellt waren und eine Menge Menschen für das leibliche Wohl der Gäste gesorgt haben. Es gab super viel Gutes zu essen, vieles davon wurde gesponsert, die Kuchen wurden alle von Eltern gebacken. Konnte mich gar nicht entscheiden. Wunderschön auch der Blumenschmuck, herbstliche Farben haben von den Tischen geleuchtet.

 

Was mir von diesem Tag im Gedächtnis bleibt? Es ist fantastisch, dass es Menschen wie Eva, ihre lieben Eltern und die Therapeuten vom MW Therapiehof gibt, Menschen, die mit ganzem Herzblut betroffenen Menschen helfen und ihre Augen zum Strahlen bringen. Das Strahlen der Kinder und den Stolz in ihren Augen hättet ihr sehen sollen. Die großen und kleinen Wunder, die es zu erleben gibt, wenn man betroffene Menschen trifft. Man lernt ein Stück weit, zufrieden zu sein. Das Wichtige im Leben zu erkennen. Da muss man nicht viel dazu sagen.

ps.: Lieber Michael, ich hab dich leider nicht gefunden, als ich nachhause gefahren bin, um mich von dir gebührend zu verabschieden. Ich möchte dich auf diesem Weg noch einmal ganz lieb grüßen und verspreche dir, dass ich nächstes Jahr wieder kommen werde. Lass bitte deine Eltern ganz lieb grüßen 🙂 !

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