Sie ist im nördlichsten Flecken Oberösterreichs zu Hause. Barbara Fischer, die Gewinnerin des heurigen Outdoor Riders Cups. Sie ist Volksschullehrerin und wohnt in Ulrichsberg im schönen Mühlviertel, 10km von der bayrischen und 10km von der tschechischen Grenze entfernt. Seit ihrem Übungsleiterkurs vor 15 Jahren ist sie Mitglied bei den Andorfer Pferdefreunden.
Barbara hat mir geschrieben und ich habe mich sehr darüber gefreut. Ich liebe es, so schöne Islandpferdegeschichten voller Lebensfreude zu lesen. Von langen Ritten mit guten Freunden. Ich finde, diese Geschichte ist gleich die richtige, um einen neuen Tag zu beginnen!
Wie hat alles begonnen? Wie ist Barbara mit Islandpferden in Kontakt gekommen?
Barbara schreibt: „Bei uns in Ulrichsberg gibt es seit 28 Jahren Islandpferde. Mein Nachbar Christof, der Züchter des Siegerfohlens der diesjährigen Fohlenreise, hat sich damals drei Islandpferde gekauft und wie es so ist, wurden es immer mehr. Ich reite dort von Kindesbeinen an, helfe immer noch beim Anreiten und Ausbilden der Pferde, gebe ein bisschen Reitunterricht und versorge die Pferde, wenn mein Nachbar auf Urlaub ist. Den Hengst Solfari von Ulrichsberg hat Christof mir als Jugendliche zur Verfügung gestellt und mit ihm habe ich viele Turniererfolge gefeiert.
Nach meiner Ausbildung zur Volksschullehrerin war ich zwei Jahre am Oedhof in Bayern bei Steffi. Das war eine wunderschöne Zeit und uns verbindet seitdem eine langjährige Freundschaft.”
Barbara ist dann aber doch wieder zurückgekehrt nach Österreich, um als Volksschullehrerin zu arbeiten, denn neben der Liebe zu den Pferden unterrichtet sie leidenschaftlich und mit großer Begeisterung.
Barbara: “Die Arbeit mit den Kindern ist natürlich anstrengend, daher genieße ich die langen Ausritte mit meinen Pferden, einfach um abzuschalten.”
Und Barbaras Pferde?
Barbara: “Meine Pferde sind der 7-jährige Rappe Hvinur von Oed und der 6-jährige Apfelschimmel Askur von Oed. Beide habe ich 4-jährig von meiner Freundin Steffi gekauft, selber eingeritten und ausgebildet. Sie wohnen im Nachbarort, in einem Großpferdestall. Sie sind wie Tag und Nacht, einer Rappe, der andere Schimmel, einer Viergänger, der andere Fünfgänger, einer sensibler, der andere ein bisschen büffeliger, aber das macht den Reiz aus und müsste ich einen hergeben, wüsste ich wirklich nicht, wie ich mich entscheiden sollte. Ich lieb sie beide.
Da beide noch jung sind, ist mir die Ausbildung im Gelände so wichtig, damit sie Kraft bekommen, Spaß haben am Laufen und gut vorwärts gehen. Beide laufen super als Handpferd mit, da leg ich auch großen Wert drauf.”
Und wie sind nun sooooo viele Ritte zusammengekommen, dass es für den Sieg des ORC gereicht hat?
Barbara: „Auf Hvinur habe ich eine Reitbeteiligung, die 12-jährige Amelie, mit der ich einige längere Ritte unternommen habe. Auch meine Freundin Nora reitet ihn liebend gerne. Da sie berufsbedingt in Linz wohnt, sind unsere “Kaffeeklatschritte” am Wochenende zum Fixtermin geworden. Wir lieben es zu “ratschen” und auf den Pferden die Natur zu genießen – was gibt es Schöneres?
Damit meine Jungspunde lernen, sich auch woanders zu benehmen, fahr ich gerne mit ihnen zu Freunden in der Umgebung. Heuer war ich wieder bei meiner Freundin Larissa im Bayrischen Wald, wo wir Ritte rund um den Haidel unternommen haben. Islandpferdefreunde aus Sarleinsbach haben mich zum Pfingstritt nach Pfarrkirchen mitgenommen und mir den Ameisberg und den Pfarrwald gezeigt. Einmal war ich mit ihnen in Satzbach/Passau bei einem Orientierungsritt. Da hat mich meine Freundin Larissa begleitet und zwei Reiterinnen aus Sarleinsbach.
Aber auch zu mir in den Stall sind Freunde gekommen mit denen ich Tagesritte unternommen habe. Gisela mit ihrem Foxtrotter Blacky hat mich mehrmals besucht. Mit Nicolett und ihrem Kári aus Helfenberg habe ich einen schönen Ritt nach Peilstein gemacht. Meine Freundin Birgit aus Neukirchen/Enknach hat mich mehrmals eingeladen. Da sind wir bei ihr im Innviertel geritten. Im Sommer war sie dann auf Urlaub im Mühlviertel.
Und so kam es heuer zu spannenden Begegnungen, vielen lustigen, auch abenteuerlichen Ritten mit unterschiedlichen Islandpferdefreunden, in verschiedensten Gegenden. Dass es dann auch noch zum Sieg des Outdoor Riders Cups gereicht hat, ist ein schöner Nebeneffekt.
Bedanken muss ich mich natürlich bei meiner Mama, die immer so brav auf meine Tochter aufpasst, das ist ja auch nicht selbstverständlich. Unter der Woche reite ich ja oft gleich nach der Schule, wenn Lina noch im Kindergarten ist und arbeite für die Schule erst wieder abends, wenn sie im Bett ist. Aber an den Wochenenden und bei den Tagesritten, ist immer Verlass auf meine Mama. Lina reitet natürlich auch schon, aber sie ist erst fünf. Vielleicht kann ich sie nächstes Jahr schon auf Askur als Handpferd mitnehmen, der gehört nämlich eigentlich ihr (behauptet sie 🙂 ).”
Liebe Barbara, vielen Dank für deine Geschichte. Was man alles mit Islandpferden unternehmen kann, trotz anstrengendem Fulltime – Job. Echt toll. Ich wünsch dir auch im nächsten Jahr ganz viele tolle Ritte mit deinen vielen Freunden und Bekannten im In- und Ausland. Und jaaaaaa … Askur wird wohl nächstes Jahr vielleicht mit Lina unterwegs sein – ich kenn das. Das geht schnell 🙂 !
ps.: Danke an Sabrina Donabauer Photoart für die schönen Bilder, die ich für diesen Beitrag verwenden durfte!