Kleine Geschichte zum Muttertag

Es war gestern am Sachsengang. Es war eine ganz, ganz kurze Szene. Eine Szene, in der für mich aber so viel drin steckt, dass ich sie euch erzählen möchte, auch wenn ich dabei nicht wirklich allzu gut wegkomme 🙂 . Die Szene passt für mich zum heutigen Muttertag.

Meine Tochter Leonie war mit Náma im Roundpen. Sie hatte das Pferd eine kurze Strecke ohne Halfter, nur mit dessen Fliegenmaske dorthin geführt. Um ein bisschen Bodenarbeit zu machen. Ich hatte es schon eilig und bat Leonie sich zu beeilen und das Pferd zurück zum Stall zu bringen. 

Meiner Bitte entsprechend führt Leonie das lammfromme Tier wieder raus aus dem Roundpen und bittet mich, die Stute zurückzubringen, sie würde sich in der Zwischenzeit mal schnell umziehen. Na klar, mach ich das. Zieh dich schnell mal um. Leonie entfernt sich ein paar Meter – und Náma? Zack zum saftig grünen Gras, das gleich neben dem Roundpen wartet. Um mich auf keine unnötigen Kämpfe einzulassen, rufe ich dem Kind nach, es möge doch bitte ganz kurz beim Pferd bleiben, ich wolle nur schnell ein Halfter holen.

Und da war er dann. Der Blick. Ein liebevoller Blick, in dem ein Universum liegt. “Ich mach das schon, Mama.” Sie geht zum Pferd, tippt an die Fliegenmaske, das Pferd schaut auf und trottet, ohne auch nur einmal wieder zum Gras zu schauen, friedlich neben Leonie her, zurück zum Stall.

Kopfschüttelnd hab ich den beiden nachgeschaut. Und mir gedacht, dass echte Führung wohl keinen Strick braucht. In diesem kurzen Augenblick hab ich eine Menge über mich und mein Kind gelernt. Und über den unschätzbaren Wert, den Pferde für uns alle haben. Für jung und alt.

Ein kleine Geschichte zum Muttertag. Ich wünsch euch einen wunderschönen!

ps.: Der Vollständigkeit halber sei natürlich erwähnt, dass man Pferde bitte nicht ohne Strick führen sollte 🙂 .  

 

 

 

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