Abend wird`s und ich hab euch noch ein Interview versprochen! War gaaar nicht so einfach, es zu bekommen, weil wenn eine Reitlehrerin eine ganze Woche viele Kinder und Jugendliche auf sämtliche mögliche Abzeichen- und Zertifikatsprüfungen vorbereitet hat, die nebstbei bemerkt lange und lustige Nächte im Stall verbracht haben und rundherum gut versorgt wurden, ist sie eeeeeventuell etwas müde 🙂 ! Die gute Nachricht! Es ist mir trotzdem gelungen, ein Interview mit Iris Haraldsson, die bei der Wahl zum beliebtesten Islandpferde – Reitlehrer den dritten Platz gemacht hat, zu ergattern. Juhuuu! Von ihrer Wahl erfahren hat sie übrigens bei einer großen Überraschungsparty, die für sie am Islandpferdehof Gut Sachsengang organisiert wurde. In absolutem Rekordtempo 🙂 !
miia: Was war dein erster Gedanke, als du erfahren hast, dass du den dritten Platz unter Österreichs beliebtesten Reitlehrern gemacht hast?
Iris: Ich war wirklich überrascht. Ich hab gar nichts gewusst und war einfach und ehrlich überrascht. Ich hab schon mal von dieser Wahl gehört, aber das war vor Monaten, dass das angekündigt wurde und ich hab mir darüber überhaupt nicht den Kopf zerbrochen.
miia: Seit wann bist du Reitlehrerin und kannst du ganz kurz die wichtigsten Stationen in deinem Reiterleben nennen?
Iris: Ich unterrichte seit über 20 Jahren, seit 17 Jahren hauptberuflich. Es hat mir immer Spaß gemacht. Ich unterrichte sehr viel und arbeite mit jeder Altersklasse. Ich habe den Übungsleiter eigentlich relativ spät gemacht, damals mehr aus versicherungstechnischen Gründen. Dann hab ich aber bald den Instruktor gemacht und dann die Prüfung zur staatlich geprüften Reitlehrerin. Seit 17 Jahren gibt es jetzt diesen Hof und seitdem unterrichte ich hier hauptberuflich und lebe davon.
miia: Was ist dir als Reitlehrerin am Allerwichtigsten?
Iris: Der Spaßfaktor ist natürlich wichtig, das Reiten ist ja eine Freizeitbeschäftigung für all jene, die nicht davon leben. Dieser Spaß muss aber möglichst ungefährlich sein, weder Pferd noch Reiter sollten sich verletzen oder gefährdet sein. Ich möchte, dass meine Schüler, egal ob jung oder älter, zufrieden aus der Reitstunde gehen. So, dass sie das Gefühl haben, dass sie was geschafft haben. Dass sie positiv aus einer Reitstunde gehen und nicht das Gefühl haben, dass sie dieses und jenes nicht können oder dass es noch so viele Dinge gibt, die sie noch nicht können. Natürlich, jeder hat noch was zu lernen. Ich auch! Aber ich möchte meinen Schülern das Gefühl geben, dass sie eben schon etwas können, worauf man aufbauen kann. Mir ist wichtig, dass sie mit einem Lächeln absteigen und hoffentlich auch wieder mit einem Lächeln in die nächste Reitstunde kommen.
miia: Hat es schon mal Zeiten gegeben, in denen du überlegt hast, damit aufzuhören?
Iris: Nein, ehrlich gesagt nie. Ich habe mir wirklich niemals überlegt, etwas anderes zu machen. Es war immer ein riesiger Wunsch von mir, das beruflich machen zu können und zu dürfen und man muss sehr dankbar sein, wenn man davon leben kann, was nicht immer einfach ist.
miia: Wenn du nur drei Worte verwenden dürftest: was ist das Allerschönste am Reitlehrer-Sein?
Iris: Was ist das schönste? In drei Worten? Das ist echt schwierig. Tja. In drei Worten geht das nicht. Darf ich ein bisschen mehr sagen? Eigentlich ist für mich die Weiterentwicklung das Allerschönste. Reiter und Pferd auf deren Weg begleiten zu dürfen. Jeder hat seine eigenen Ziele, das muss nicht das Sportturnier sein. Das können auch ganz andere Dinge sein und ich finde es einfach schön, ein Stück auf diesem Weg mitgehen zu dürfen. Die Erfolge sehen zu können und sich mitzufreuen mit den Schülern. Wenn sich jemand traut, ausreiten zu gehen, ist das genauso schön, wie wenn ein Kind beim ersten Turnier startet. Ich finde das genauso toll.
miia: Was möchtest du all jenen sagen, die dich gewählt haben?
Iris: Danke 🙂 . Ich habe das Buch mit all den Aussagen über mich gelesen, das mir auf der Feier überreicht wurde und ich war richtig gerührt, was die Leute geschrieben haben. Das ist eigentlich der allerschönste Dank, den ich mir vorstellen kann. Es zeigt einem, dass man seine Arbeit gut macht. Ich bin dankbar, dass es Leute um mich gibt, die sich so engagieren. Und das ist eigentlich ein unglaubliches Gefühl, dass man so viele Menschen scheinbar zufrieden macht, mit dem was man jeden Tag tut. Dass das die Leute so zu schätzen wissen – das finde ich einfach großartig. Die Kinder sind natürlich so meine eigene “Lieblingsbaustelle”, aber es haben ja auch viele Erwachsene mitgemacht, auch Pensionisten, es ist einfach nur ein wunderschönes Gefühl. Danke.
Auch von miia einen ganz, ganz herzlichen Glückwunsch. 🙂