Genau eine Woche noch bis zum Beginn der Mitteleuropäischen Meisterschaften in Österreich, am Islandpferde Reithof Piber in St. Radegund. Viel hat sich dort getan seit meinem letzten Besuch im April. Wie geht es dem Team rund um Tamara Zöhrer denn heute, so knapp vor dem Ziel? Das wollte ich genauer wissen und hab mal nachgefragt!
miia: Tamara, wie geht es euch jetzt?
Tamara: Die Vorfreude steigt enorm, endlich können wir das zeigen, was wir so lange vorbereitet haben. Die Mannschaft ist wirklich hochmotiviert und bestrebt, ein Top-Event auf die Beine zu stellen. Wir haben so viel geschafft, in den letzten Tagen, was den Aufbau betrifft: wir haben 12 Zelte aus dem Boden gestampft und eine richtige „Zeltstadt“ wie bei einer WM errichtet. Wir haben das letzte Wochenende rund um die Uhr daran gearbeitet. Der Zusammenhalt unter den Helfer*innen ist enorm und ich bin sehr dankbar dafür, denn ohne ihren unermüdlichen Einsatz würde das überhaupt nicht funktionieren. Und jetzt – eine Woche vorher – ist alles aufgebaut: die Boxenzelte stehen, wir haben alle Pferde und Reiter*innen registriert und den Boxen zugeteilt – jetzt nimmt das Ganze schon Turniergestalt an.
miia: Da war wohl eine Menge zu tun …
Tamara: Ja, in den letzten Wochen ging es darum, alles aufzubauen. Nun sind die Pagoden für die Aussteller*innen da, das große Festzelt, wo unsere Gäste verpflegt werden und die Ö3-Party steigen wird, das Küchenzelt, das VIP-Zelt und das Kinderzelt sind aufgestellt, die Tribüne ist aufgebaut, die gebuchten Werbeflächen, die Richter-Pagoden stehen auch schon – die grobe Struktur einer Mitteleuropäischen Meisterschaft ist also schon da.
miia: Gibt es etwas, was noch fehlt?
Tamara: Ja, die vielen „kleinen“ Dinge. Wie kanalisieren wir den Besucherstrom, was müssen wir noch abstecken, wo verlegen wir die Stromkabeln? Wir müssen das Küchenzelt einräumen, das Kinderzelt, die Tische und Bänke im Festzelt. Es liegt also schon noch körperliche Arbeit vor uns, aber nicht in dem Ausmaß, wie wir es beim Aufbau am letzten Wochenende hatten. Die Beschilderung der Parkplätze, das Ticketsystem, die Token müssen abgezählt und vorbereitet werden, damit da keine Warteschlangen entstehen, die Eintrittsbänder – es gibt also viele logistische und organisatorische Themen, die wir noch berücksichtigen müssen und da sind wir gerade dran. Wichtig ist auch die Helferinnen-Einteilung. Wir arbeiten während der MEM in Schichten, damit die Helfer*innen auch mal beim Turnier zuschauen können. Auch da ist noch viel Koordination und Organisation notwendig, damit auch alle Helfer*innen gut versorgt sind.
miia: Wann wird alles fertig sein?
Tamara: Die Infrastruktur sollte am Freitag diese Woche fertig sein, bis dahin werden die Toilettenwägen und die Duschcontainer angeschlossen sein. Wir werden viele Camper hier vor Ort haben und die ersten Ankömmlinge werden bereits am Sonntag erwartet. Es ist also alles planmäßig und wir freuen uns darauf, die Teilnehmenden und ihre Pferde in Empfang zu nehmen.
miia: Wie ist die Stimmung unter euch?
Tamara: Wir haben es immer lustig zusammen, denn wenn man so ein Großereignis veranstalten will, dann darf man das nicht per se als Arbeit sehen. Natürlich ist es viel Arbeit und Aufwand, es steckt da aber eine ganz, ganz, ganz große Motivation dahinter, denn nur, wenn man dem gegenüber positiv eingestellt ist, kann man es auch nebenbei schaffen. Man muss ja bedenken, wir machen das alle neben unserem Beruf, neben unseren Familien (und es ist gerade Ferienzeit, in der wir unsere Kinder zu betreuen haben). Wir können das alles nur schaffen, weil da ganz viel Leidenschaft dahinter steckt.
miia: Da könnt ihr wirklich stolz auf euch sein.
Tamara: Das stimmt. Ich würd noch gern zum Schluss ein ganz großes Dankeschön an alle sagen, allen voran an Karl Piber, der unermüdlich arbeitet, die Bahnen in Topzustand bringt und auch die groben Bauarbeiten beaufsichtigt. Karl unterstützt uns mit viel Herzblut, Initiative und Expertise. Ich möchte all meinen Helfer*innen danken – wir sind großteils Frauen, die da anpacken und Gewaltiges geleistet haben. Ich bin unfassbar stolz auf alle und ich freue mich jetzt einfach, dass es losgeht und wir gemeinsam diese tolle Veranstaltung auch feiern dürfen. Nicht vergessen beim Danke-Sagen möchte ich auf alle Fälle Usi (Anm.: Susanne Jelinski -Sportchefin des ÖIV), mit der ich fast eine tägliche Standleitung aufgebaut habe. Gemeinsam lösen wir noch so schwierige Anliegen der Reiter*innen. Wir zwei arbeiten wirklich sehr gut zusammen und es macht Spaß, weil man einfach merkt, wie viel Engagement und Herzblut auch Usi in diese MEM steckt.
miia: Dann bleibt mir nur mehr zu sagen: Mögen die Spiele beginnen … bald ist es so weit. Eine Woche noch. Ich wünsche euch allen viel Erfolg auf den letzten Metern.
Tamara: Danke 🙂 !