Eine österreichische Idee macht Schule

Gestern war der 1. Mai, ein sehr wichtiger Feiertag für viele Länder. Der 1. Mai ist aber zusätzlich auch für alle Islandpferdefans ein besonderer Tag, wurde doch gestern der internationale Tag des Islandpferdes gefeiert. Wie passend ist es da, dass ausgerechnet gestern auch der Startschuss für ein internationales Projekt gefallen ist, das sich die FEIF ausgedacht hat? Genauer gesagt, das Committee of Leisure Riding – also das Freizeitreferat könntest du sagen – an dem seit kurzem auch die junge Österreicherin Katharina Haider maßgeblich beteiligt ist.

Katharina Haider

Katharina hat mich angerufen und mir von diesem tollen neuen Projekt der FEIF erzählt.  Unter der Leitung des neuen FEIF Director of Leisure Riding aus Deutschland, Christian Eckert, wurde nämlich der „FEIF Tour Rider Cup“ aus der Taufe gehoben.

Was das wohl ist? Neugierig wie ich bin, wollte ich das natürlich herausfinden.   

Katharina Haider hat mir ein wenig geholfen, die Fakten zusammenzutragen: Beim FEIF Tour Rider Cup geht es um einen internationalen Wettbewerb, bei dem man, angelehnt an den ÖIV Outdoor Riders Cup Stunden und Kilometer sammelt, die man mit seinem Pferd unterwegs ist. Man muss mindestens 90 Minuten mit seinem Pferd durch Feld, Wald, Wiesen, Berge, Täler, Flüsse, Vulkanlandschaften oder Dünen reiten. Wenn man wieder zuhause ist, trägt man Zeit und zurückgelegten Weg in ein Dokument ein.

Es gibt 2 Altersklassen, über und unter 21 Jahren. Geritten wird von 1. Mai bis 31. Oktober, der Zwischenstand wird auf der FEIF Homepage monatlich bekanntgegeben. Jede*r Reiter*in muss immer dasselbe Islandpferd reiten, das mindestens 6 Jahre alt sein muss. In jeder Kalenderwoche zählen nur die 2 besten (längsten) Ritte, sodass man wirklich dazu motiviert ist, möglichst lange ausreiten zu gehen.

Extra Punkte gibt es für Vereinsritte, die vorher angekündigt werden und an denen auch Personen aus anderen Ställen teilnehmen können. Und ganz nach dem Motto „Tu Gutes und sprich darüber“ gibt es auch ein paar Extrapunkte, wenn man es schafft, seinen Vereinsritt nachher auf der Website oder den Social Media Seiten des nationalen Verbandes zu veröffentlichen.

Christian Eckert soll gesagt haben “The aim of the competition is to encourage small groups of people to ride Icelandic horses together in nature.”

Eine tolle Sache. Sie erinnert mich sehr an unseren Outdoor Riders Cup. Was Christian Eckert wohl damit erreichen möchte? Warum hat er die österreichische Idee auf eine internationale Ebene gehoben? Ich dachte mir, ich frag ihn einfach mal selbst und hab mir einen Telefontermin ausgemacht. Christian war gut gelaunt im Auto unterwegs, als wir miteinander telefoniert haben. 

miia: Christian, wie bist du auf die Idee gekommen, einen internationalen Cup für Freizeitreiter*innen einzuführen?

Christian: Ich wollte in diesem Corona Jahr auf FEIF Ebene etwas für die Freizeitreiter*innen machen. Mir hat die Idee des österreichischen ORC und des IPZV Wanderreit – Cups gefallen, ich wollte die beiden vereinen und daraus eine internationale Variante entwickeln. So sollen Freizeit- und Wanderreiter*innen auch die Möglichkeit bekommen, sich international zu messen. Ich wollte darüber hinaus Gemeinschaftsritte fördern und dem gemeinsamen Aus- oder Wanderreiten einen leicht sportlichen Charakter verleihen.

miia: Warum werden nur zwei Ritte pro Woche gezählt?

Christian: Das ist deshalb so, weil ich nicht wollte, dass der arbeitende Teil der Bevölkerung einen Nachteil denjenigen gegenüber hat, die nicht (mehr) arbeiten. Mir sind Fairness und die Gemeinschaft der Reiter*innen sehr wichtig, real noch mehr als virtuell.

miia: Welche Herausforderungen gab es, als du diese Idee mit deinem Team entwickelt hast?

Christian: Nun, du kannst sagen, verglichen mit der nationalen Ebene dauern die Vorgänge bei der FEIF einfach länger. Du musst mehr in internationalen Dimensionen denken. So ist zum Beispiel das Ende des Cups schon am 31.Oktober, weil die Skandinavier gemeint haben, ab Oktober wird das Ausreiten für sie aufgrund der Witterungsbedingungen zu schwer. In südlicheren Ländern könnte der Cup natürlich länger laufen. Ich wollte eigentlich im April starten, nun ist es der 1. Mai geworden, was ich im Nachhinein aber für sehr passend halte. Welcher Tag passt besser, als der internationale Tag des Islandpferdes? Solche Überlegungen und Verzögerungen gibt es auf internationaler Ebene natürlich. Als ich aber letztendlich das Projekt dem FEIF Board präsentiert habe, bin ich auf kaum Widerstände gestoßen. Die Rückmeldungen waren durchwegs positiv.

miia: Wo siehst du die Zukunft des FEIF Tour Rider Cups?

Christian: Bevor ich die Zukunft planen kann, möchte ich erstmal schauen, ob der Cup dieses Jahr ein Erfolg wird. Wie viele Leute werden mitreiten? Wie viele Ritte wird es geben? Welche Länder werden dabei sein?

miia: Es bleibt spannend! Ich wünsche euch jedenfalls viel Erfolg und danke dir für das Interview! Für alle von euch, die nun gegen Norweger, Schwedinnen oder Deutsche ausreiten gehen möchten, habe ich hier die Adresse, unter der ihr mehr Informationen bekommen könnt!

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