Als ich heute in der Früh aufgestanden bin, um das letzte Interview mit einem WM Teilnehmer für dieses Jahr zu schreiben, war das ein eigenes Gefühl. Jetzt steht sie wohl vor der Tür, die Weltmeisterschaft und alles, was ich ab jetzt noch machen kann, ist Daumen halten. Daumen halten, für 15 Menschen, über die ich geschrieben habe. Für 15 Menschen, die sich meinem wordrap und meiner Twinny – Frage gestellt haben. Für die es ab nun sehr spannend wird.
Das letzte Interview dieser Serie bekommt natürlich den Untertitel “last but not least”. Piet Hoyos kann als durchaus WM-erfahren bezeichnet werden. Schon 3x stand er im Finale, einen Weltmeistertitel in der Zucht hat er auch mit nach Hause gebracht. Piet Hoyos ist jetzt bereits in Berlin und hier könnt ihr lesen, was ich ihn ein paar Tage vor seiner Abreise gefragt habe:
miia: Piet, wie geht es dir so kurz vor dem Start der Weltmeisterschaften 2019?
Piet: Es geht mir gut. Ich freue mich auf das Event. Ich freue mich, dass es endlich los geht, jetzt wird es Zeit, dass man dort reiten kann 🙂 .
miia: Du warst ja schon viele Male für Österreich am Start. Ist es für dich eigentlich noch etwas Besonderes zur WM zu fahren?
Piet: Es ist immer wieder etwas Besonderes. Es ist toll, wenn man sich dafür qualifizieren konnte. Und heuer ist es ganz besonders für mich, weil ich mit meinem Sohn dort bin.
miia: Meinst du, fühlt sich eine WM für Jugendliche anders an als für Erwachsene?
Piet: Ja, ganz bestimmt. Die Jugendlichen freuen sich darüber, dass sie dabei sein können, dass sie sich qualifiziert haben. Als Erwachsener überlegt man anders. Man erhofft sich vielleicht mehr. Ich denke, als Erwachsener berechnet man mehr, ob oder wo man platziert sein wird. Ein Jugendlicher freut sich einfach, dass er dabei ist und reitet drauf los.
miia: Wie bereitest du dich vor Ort auf die Bewerbe vor?
Piet: Wichtig ist es jetzt, den Pferden die Anlage und die Bahnen zu zeigen, die Abläufe müssen für die Pferde sein wie zu Hause. Es ist wichtig, dass sich das Pferd schnell wohl fühlt, dass es das Gelände und das Rundherum als angenehm empfindet. Man darf hier nicht mit seinem Pferd zu “kämpfen” beginnen. Ich werde meine Trainings reiten und nach den ersten 2 oder 3 Einheiten entscheiden, mit welchem der beiden Pferde ich letztendlich starten werde. Das wird davon abhängen, welches der beiden mit der Situation besser zurecht kommt.
miia: Du hast ja drei Rollen bei dieser WM. Eine ganze Menge. Du bist Trainer, Reiter und Vater – was erwartet dich denn in Berlin?
Piet: Es wird sicher nicht einfach. Sagen wir, es wird herausfordernd 🙂 . Als Trainer möchte ich natürlich meinen Schülern gerecht werden und ihnen weiterhelfen. Ich werde es so machen, dass ich als Erster trainiere und mich dann in Ruhe um die anderen kümmern werde. Ich teile mir die Betreuung der Schüler mit meinem Sohn Pierre. Wenn er gerade nicht kann, werde ich die Betreuung übernehmen und umgekehrt. In so einer Situation ist es sehr gut für mich, dass ich viel Erfahrung habe.
miia: Was wünscht du dir?
Piet: Schön wäre ein Platz unter den ersten zehn. Ein Finalplätz wäre überhaupt optimal. Aber auch mit den Plätzen sechs bis zehn wäre ich zufrieden. Von einigen unserer Jugendlichen wünsche ich mir übrigens auch Finalplätze. Sie sind richtig gut heuer und können das schaffen.
miia: Was ist dein allergrößter Traum?
Piet: Dass ich meine Arbeit noch etliche Jahre ausüben kann. Und ich wünsche mir, dass Österreich langsam an die Spitze des Reitsports gelangt.
miia: Piet, bist du bereit für den wordrap?
Piet: Klar! 🙂
miia:
Kärntner Badesee oder Südsteirische Weinberge? Kärntner Badesee
Stute oder Hengst? Hengst
Galopprennen oder Schirennen? Galopprennen
Faröer Inseln oder Mauritius? Mauritius
Backhendlsalat oder Stelze? Backhendlsalat
Aperol oder Apfelsaft? Apfelsaft
Ovalbahn oder Feldwege? Feldwege
Himbeermarmelade oder Marillenmarmelade? Himbeermarmelade
Tölt oder Galopp? Tölt
Trolle oder Elfen? Elfen
miia: Vielen lieben Dank für das Interview, lieber Piet. Ich weiß, ihr seid schon in Berlin. Es ist wohl Zeit für die vielen wohlüberlegten Vorbereitungen vor Ort. Ich wünsche dir alles, alles Gute, mögest du die richtige Pferdeentscheidung treffen und deine Ziele erreichen.
ps.: Das große Beitragsbild stammt, wie viele andere auch, von Uli Neddens. Vielen Dank dafür, dass ich die tollen Bilder für diese Serie verwenden durfte. Und einen ganz herzlichen Dank auch an die Berliner Fotografin Marion Schoening, die auch wunderbare Bilder in St. Radegund gemacht hat und sie mir geschickt hat.
pps.: Ratet mal, welche Twinny Farbe Piet am liebsten mag? Orange ist die Antwort!
ppps.: Und ein letztes Mal sei es gesagt: nein, ich werde weder von der Twinny herstellenden Firma gesponsert, noch bekomme ich dafür eine Truhe voller Eis. Ich stelle nur einfach gerne diese Frage 🙂 .