Pierre und Búi

Heute ist Abreisetag! Nicht für alle österreichischen WM – Pferde und Reiter, aber doch für eine ganze Menge. Mir bleibt die schöne Aufgabe, euch weiterhin unsere WM – Equipe von einer persönlicheren Seite vorzustellen, auch wenn sie sich langsam alle auf den Weg in den Norden machen.

Ich hoffe, ihr seid gut ausgeschlafen – hier kommt nämlich das Interview mit einem ganz neuen Mitglied der österreichischen Islandpferdewelt. Pierre Sandsten Hoyos wird heuer zum ersten Mal für Österreich an den Start gehen. Der sympathische junge Mann war als Junior für Schweden sehr erfolgreich unterwegs, 2015 konnte er bei der WM eine Gold- und eine Bronzemedaille für Schweden mit nach Hause nehmen.

Hoyos Family_Foto von Marion Schoening

Ich habe auch mit ihm telefoniert, freundlich und aufgeräumt hat Pierre meine vielen Fragen beantwortet und sich dem wordrap gestellt. Hier geht es zum Interview!

miia: Pierre, wie geht es dir heute, so kurz vor der Abreise?

Pierre: Ich freue mich sehr, ich bin aber auch sehr aufgeregt. Ich muss mich auf vieles gleichzeitig konzentrieren. Ich muss planen. Wenn man weiß, man fährt zur WM, dann löst das natürlich einigen Stress aus. Im Kopf aber auch organisatorisch. Und das nicht nur für mich – sondern auch für die Jugendlichen, die ich betreue. Ich möchte, dass auch sie gut drauf sind.

miia: Du bist selbst als Reiter, aber auch als Trainer mit auf der WM. Das klingt nach einer Menge. Was wird dich auf der WM erwarten, denkst du?

Pierre: Es ist das erste Mal für mich, dass ich auch als Trainer auf der WM bin. Und es wird sicher nicht einfach, ich muss versuchen mich auf mich selbst zu konzentrieren, ich will aber natürlich auch das Beste für meine Reiter! Ich werde viel planen, wie ich das alles organisieren kann. Ich möchte die Zeit finden, mich in Ruhe auf mein Pferd zu konzentrieren und auch auf die anderen. Meine eigenen Ergebnisse und Trainings sollen keinen Einfluss haben auf mein Verhalten als Trainer. Auf meine Laune, meine Konzentration. Ich habe vier Schüler zu betreuen, da werde ich den ganzen Tag im Einsatz sein. Ich werde auch Pausen für mich finden müssen. Pausen, um zu regenerieren, mich zu erholen und runterzukommen.

Pierre und seine vier Schüler_Foto privat

miia: Wie bereitest du dich denn vor?

Pierre: Das Wichtigste ist jetzt, dass mein Pferd psychisch und physisch gut vorbereitet ist. Ich muss dafür sorgen, dass Búi bereit ist, so eine enorme Leistung zu bringen. Auf positive Weise, im beiderseitigen Respekt. Er soll gute Laune haben, aber er muss natürlich auch körperlich fit sein, um das überhaupt zu schaffen. Ich werde in der Zeit vor der Abfahrt viel in der Halle und auf der Ovalbahn trainieren, ich versuche aber das Training so kurz und positiv wie nur möglich zu gestalten. Ausreiten gehe ich auch – ich verlange von meinem Pferd aber überall das gleiche. Aber nicht zu lange, damit Búi nicht schlecht gelaunt ist.

Erfolge für Schweden_Foto J.Rodin

miia: Was gibst du deinen Schützlingen mit auf den Weg?

Pierre: Sie sollen konzentriert sein. Sie sollen dem Pferd gut zuhören. Wenn das Pferd nicht so tut, wie sie es sich wünschen, sollen sie zu allererst fragen, was sie selber besser machen können. Als Reiter musst du dich immer fragen, was du an dir ändern musst, damit es funktioniert. Du musst immer bereit sein, dich zu ändern.

Pierre_Foto von Sofie Lahtinen Carlsson

miia: Wie ist es denn für dich, heuer zum ersten Mal für Österreich an den Start zu gehen?

Pierre: Noch ist es ein fremdes Gefühl. Ich bin es gewohnt, für das schwedische Team zu starten. Ich stelle mir vor, dass es gar nicht so leicht sein wird, die schwedischen Trainer und den Teamchef in Berlin zu treffen und zu wissen, dass sie jetzt auf der anderen Seite stehen. Wie es tatsächlich wird, werde ich aber erst auf der WM wissen. Spannend!

Mit der Familie in Berlin_Foto von Marion Schoening

miia: Was wünscht du dir von der WM?

Pierre: Ich möchte eine solide Fünfgangprüfung reiten. Ohne Fehler. Ich möchte nach dem Reiten das Gefühl haben, dass wir unser Bestes gegeben haben. Meinen persönlichen Rekord aufzustellen wäre mein Ziel. Denn das heißt, ich verbessere mich. Es ist ein hohes Ziel, ich weiß. Aber wenn ich es erreicht habe, ist das ein Bonus für mich.

miia: Was ist denn dein allergrößter Traum?

Pierre: Mein Traum? Ich möchte gerne weiter mit Pferden arbeiten können. Ich möchte erfolgreich bleiben, ich möchte mich immer weiterentwickeln. Ich möchte mit meinen Pferden Fortschritte machen.

Pierre und Búi_Uli Neddens

miia: Bist du bereit für den wordrap? Ich nenne zwei Begriffe und du entscheidest dich ganz schnell für einen der beiden. Gut?

Pierre: Ja 🙂 !

miia:

Rappe oder Fuchs? Fuchs
In der Hängematte lesen oder Fußball mit Freunden? Fußball mit Freunden
Prosecco oder Bier? Bier
Frittatensuppe oder Marillenknödel? Frittatensuppe
Ovalbahn oder Wiesen? Ovalbahn
Mähne bürsten oder Hufe auskratzen? Mähne bürsten
Schweden oder Österreich? Schweden
Nordlichter oder roter Sonnenuntergang? Roter Sonnenuntergang
Tölt oder Galopp? Tölt
Jennifer Aniston oder Angelina Jolie? Angelina Jolie

miia: Pierre, ich danke dir für dieses ehrliche, sehr sympathische und lange Interview. Es war mir eine Freude, mit dir plaudern zu dürfen und ich wünsche dir für die nächsten zwei Wochen alles, alles Gute. Mögest du all deine Wünsche unter einen Hut bringen und darüber hinaus auch Zeit für dich selber finden.

ps: das große Beitragsbild hat Uli Neddens gemacht.

pps.: Pierres bevorzugte Twinny – Seite ist übrigens grün 🙂 !

ppps.: Und nein, ich werde weder von der Twinny herstellenden Firma gesponsert, noch bekomme ich dafür eine Truhe voller Eis. Ich stelle nur einfach gerne diese Frage 🙂 .

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