Wenn man einen Tag frei hat, könnte man sich ja auf eine Reise machen. Das dachte ich mir und bin am 1. November seeehr früh aufgebrochen, mit einer bunten Thermoskanne im Gepäck. Die sich leider als undicht entpuppt hat, wodurch ich mir meine Laune allerdings nicht verderben ließ. Wird unterbewertet, der Duft von Früchtetee im Auto 🙂 !
Ich lerne ja sehr gerne neue Islandpferde-Orte und Menschen kennen und wenn ich einen ganzen Tag frei hab und richtig früh losfahre, kann ich auch mal ein bisschen weiter fahren. Diesmal hatte ich mir einen weiten Weg vorgenommen. Meine erste Station: Der Easyhof Islandpferde Kompetenzzentrum Gut Dietersberg, ein nigelnagelneues Islandpferdegestüt in der Nähe von Herzogenburg. Also neu ist das Gestüt nicht wirklich. Die großzügigen Stallungen waren vorher schon für Pferde in Verwendung. Allerdings für Großpferde. Und nun dürfen, seit einiger Zeit, Islandpferde in den riesigen Boxen und auf großzügigen Weiden ihr Leben genießen. Der Weg zum Easyhof schlängelt sich durch eine hügelige Landschaft, durch kleine Dörfer und weite Felder. Für einen Herbstfan wie mich ein besonderer Anblick, die orange-gelben Bäume und Sträucher überall.
Als ich am Hof ankomme, begrüßen mich gleich ein paar liebe bekannte Gesichter. Es ist nämlich gerade ein Kurs im Gange. Ein Kurs mit Amanda Barton, von der ich euch schon mal erzählt habe und die ich endlich persönlich kennenlernen und arbeiten sehen durfte. Carina hat in Island ein Interview mit ihr für miia gemacht, ich selber hatte diese tolle “Pferdefrau” vorher noch nicht kennengelernt. Carina ist übrigens auch da, sie hat sich die Chance auf einen Amanda Barton-Kurs nicht entgehen lassen und ist extra mit ihrer Stute Katla angereist. Davon erzähl ich euch aber später.
Gleich am Eingang des Hofes treffe ich auf Rutger, der mir gleich mal das gesamte Anwesen des neuen Islandpferde-Gestütes zeigt. Das erste, was mir auffällt, sind die riesengroßen Boxen. Die breiten und gut gekehrten Gänge. Die Sauberkeit und Aufgeräumtheit der Anlage. Die sind Rutger auch ein ganz besonderes Anliegen, wie er mir erzählt.
Bei meinem Rundgang mit Rutger treffe ich auf Dani, die gemeinsam mit ihm das Gestüt führt. Wir begrüßen uns, sie ist gerade dabei ein Pferd zu satteln, um mit einer zweiten Person einen Ausritt in die schöne herbstliche Umgebung zu wagen. Sie schwingt sich in den Sattel und es geht los.
In der Zwischenzeit gehen Rutger und ich weiter. Ich sehe die Koppeln hinter dem Stall, auf denen 2 wunderschöne Hengste das Leben genießen. Ausblick inklusive.
Nach einer Zeit spazieren wir weiter in den zweiten Stall, vorbei an Solarium und Indoor-Waschplatz. Wenn man dort dann raus geht und den Parkplatz überquert, kommt man zu einer Art Schwimmbecken für Pferde. Wie cool! Also eigentlich ein Kneippbecken. Mit immer frischem Wasser. Hat ein bissi was von Wellness-Hotel 🙂 !
Rutger zeigt mir dann noch seine und Danis Wohnung. Am Dach oben über den Ställen. Mit riesengroßem Fenster Richtung Weiden. Davor ein schönes gemütliches hellgraues Sofa. Sieht wirklich so aus, als hätte sich das Paar einen Lebenstraum erfüllt. Stell ich mir halt so vor … am Abend im Sonnenuntergang am Sofa … die Pferde schnauben zufrieden und du schaust ihnen einfach nur zu.
Und dann … hab ich Amanda Barton ein bisschen zugeschaut. Nicht nur in der Reithalle. Sondern auch bei einem Pferdeanhänger. Wie bringt man ein Pferd da hinein, das das eigentlich nicht so supergerne mag? Amanda Barton hatte eine Antwort. Und ganz, ganz viel Geduld. Und Erfolg. Aber das erzähl ich euch morgen. 🙂 !