Von Schwerstarbeit und Zaubertränken

Gestern am Abend war ich in der dunklen Kälte bei meinen Pferden und hab mich gewundert. Denn wenn ich jetzt so meine Náma putze und dabei (zumindest am Anfang) Handschuhe brauche, weil mir sonst die Finger abfrieren würden (obwohl es mich jedes Mal glücklich stimmt, dass das Putzen offensichtlich der Kategorie Sport zuzurechnen ist, wird mir dabei doch eigentlich nach einer Zeit immer super warm), frag ich mich, warum mein Pferd jetzt schon beginnt, das Fell abzuwerfen. Pferd bitte. Bleib noch angezogen, es ist saukalt! Gestern Abend wundere ich mich über die vielen, vielen Haare in den Bürsten, da geht Carina an mir vorbei und meint lachend: “Unsere Pferde sind halt klüger als die Wetterfrösche! Der Frühling kommt!”

Spuren einer Höchstleistung

Ja eh. Dem Kalender nach. Pferde haben keinen. Und dennoch fasziniert mich, wie die Natur ihren Weg geht, ohne Zeitpläne, To-Do-Listen und Projektpläne. Warum haben die Pferde aber jetzt schon “Fell-Abwerfen” auf ihren nicht vorhandenen Check-Listen? Ist doch noch saukalt! Viel kälter als noch vor 2 Monaten!

Winter-Óþreyja in der Sonne

Katharina Hopf, Tierärztin und vielfache Islandpferdebesitzerin, erklärt das in einem Beitrag so: “Der Fellwechsel beginnt schon Wochen, bevor das Pferd seine Haare verliert. Bereits kurz nach der Sonnenwende, also schon Ende Dezember, Anfang Jänner, stellt sich der Körper hormonell auf die Bildung des Sommerfells ein. Der Stoffwechsel des Pferdes muss nun Schwerstarbeit leisten, um ein hochwertiges neues Fell zu bilden.” Sie erklärt weiter, dass besonders bei älteren Pferden, Sportpferden, Zuchtstuten, Pferden mit einer Lebererkrankung, Ekzemern oder chronisch kranken Tieren diese Zeit zu einem echten Problem werden kann. “Als Besitzer solltest du darauf achten, dass du deinem Pferd alle Bausteine, die es braucht, zur Verfügung stellst.”

Nun gut, dann decke ich mich doch gleich mal ein mit Leinöl, Nachtkerzenöl und Hanföl, weil ich mich nie entscheiden kann. Eins von diesen Ölen parat zu haben, würde aber schon reichen, um das Pferd mit den wichtigen Omega 3- Fettsäuren zu versorgen, die die Pferde normalerweise durch das frische Grünfutter bekommen. Das es jetzt ja noch nicht gibt. Seufz. Doppelseufz.

Waiting for springtime

In ihrem Beitrag nennt die erfahrene Tierärztin aber auch noch eine riesen Menge an Kräutern, die den Hautstoffwechsel beim Pferd anregen. Ich zähl euch mal ein paar davon auf, sie klingen einfach zu schön: Weißdorn, Löwenzahnwurzel, Eichenrinde, Brennesselkraut, Mariendistel, Spitzwegerichkraut, Melissenblätter und Ackerschachtelhalm. Hihihi … hat was von Harry Potters Zaubertränken, wenn ihr mich fragt 🙂 !

Zusätzlich sollen übrigens Knoblauch, Schwefel, Bierhefe und Seealgenmehl ganz wichtige Nährstoffe enthalten, Harry Potter hätte seine Freude!  

Wer es weniger zaubertrankartig bevorzugt, dem seien aber auch Dinge der Normalsterblichen wie die Vitamine A, B und C empfohlen und auch Zink.

Wenn ihr ein bisschen mehr erfahren möchtet, was denn diese Zauberkräuter bewirken, dann könntet ihr hier Genaueres lesen.

Óþreyja und Náma

Ich wünsch euch einen feinen Halt – durch – es – wird – bald – Frühling – Tag! Gehe jetzt mal in die Sauna … zwecks Sommer – und  – mehr – Feeling 🙂 !

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