Winter? Training? 3 Expertinnen im Gespräch

Es wird kälter, wenn schon mancherorts nicht viel Schnee liegt, dann wabert zumindest viel Nebel über die Felder. Es wird ab fünf dunkel. Wenn der Winter kommt, ist das Reiten manchmal … najaaa… wie soll ich sagen  … nicht “sitting-in-the-summersun”.

Aber ist es dennoch wichtig für unsere Pferde, dass wir sie reiten? Was soll im Winter geschehen, wenn man es mit seinem Pferd gut meint? Pause? Oder nicht? Ovalbahn oder Bodenarbeit?

Um das herauszufinden habe ich mit Eva Engelke, Usi Jelinski und Iris Haraldsson gesprochen und ich danke allen dreien, dass sie sich die Zeit für mich und meine Fragen genommen haben. Das ist nicht selbstverständlich und ich weiß das sehr zu schätzen.

Das erste, das mir wichtig erscheint (und fürs Weiterlesen eeeeventuell relevant sein könnte), ist, dass die Überlegungen zum Training und der Bewegung im Winter Sport- und Freizeitpferde gleichermaßen betreffen. Usi: “Ich bin ein Verfechter davon, dass JEDEM Pferd bestmögliches Reiten zukommen sollte. Damit will ich sagen, dass auch das Freizeitpferd UND der Freizeitreiter dahingehend ausgebildet sein sollten, dass ein Pferd durchlässig geritten werden kann, das Pferd an den Hilfen stehen kann (und der Reiter es bemerkt), und sich demzufolge das Pferd mit korrekter Oberlinie und der Option auf korrekten Muskelaufbau bewegt – und das in allen Gängen taktklar. Ich persönlich glaube, dass ein Reiter lernen muss zu spüren, was unter ihm passiert, wo er Gegenspannung überwinden muss, und wann das Pferd beginnt sich seinem Reiter zu öffnen. Daraus ergibt sich alles weitere zumeist ganz von allein. In diesem Sinne, JA, auch Freizeitpferde brauchen Winterarbeit – ganzjährig 🙂  (…). Im Vergleich zum All-Season-Freizeitpferd ergeben sich beim Sportpferd aber saisonale Schwerpunkte.”

Während es auch für Eva vollkommen selbstverständlich ist, dass mit Sport- und Freizeitpferden Wintertraining gemacht wird (schon allein aufgrund der veränderten Bodenverhältnisse und der kürzeren Tage), betont Iris darüber hinaus, dass es bei dieser Frage nicht auf die Unterscheidung zwischen Sport- und Freizeitpferd ankommt. “Es kommt ein bisschen darauf an, wo das Ziel liegt. Wenn ich kein erklärtes Ziel habe (also am Tag X  muss das Pferd dieses oder jenes können – egal, was das sein mag), sondern ich eher spaßhalber reite, dann hab ich eigentlich das ganze Jahr über das Training. Der Begriff “Wintertraining” hat meiner Meinung nach schon den Sommer und das Ziel im Fokus. Im Sommer sollten dann die Dinge funktionieren. Bei den Freizeitpferden mit den Cupturnieren ist das genauso wichtig. Auch wenn das keine Sport A-Pferde sind, die vielleicht auf Weltmeisterschaften laufen. Für die Kinder haben ja solche Cupturniere den gleichen Wert. Für jemanden aber, der lieber das ganze Jahr über ausreiten geht, unterscheidet sich das Training im Winter nicht so sehr von dem im Sommer”.

Womit ich bei der Definition von Wintertraining angelangt bin. Was hat das mit einem Werkzeugkoffer zu tun? Was ist zu tun? Erzähl ich euch morgen … hab noch viiiel Interessantes von den Expertinnen erfahren!

Teilen über: